103001 VU Entwicklungstheorien und die Genese psychischer Störungen
Wintersemester 2022/2023 | Stand: 14.09.2023 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden kennen die wichtigsten psychoanalytischen entwicklungstheoretischen Ansätze und Erklärungsmodelle zur Diagnose individueller und kollektiver Pathologien.
Ausgehend von Martin Dornes These einer zunehmenden “Modernisierung der Seele” wollen wir uns im Seminar mit kulturellen Perspektiven auf Entwicklungstheorien und die Genese psychischer Störungen beschäftigen und klassische psychoanalytische Paradigma auf ihre Aktualität hin befragen. Dabei werden die folgenden Fragen immer wieder eine zentrale Rolle spielen: Welchen Anteil haben kulturelle Dynamiken bei der Entstehung psychischer Störungen? Welche Rolle spielen unbewusste Prozesse in gesellschaftlichen Entwicklungen? Gibt es ein kulturelles bzw. gesellschaftliches Unbewusstes? Inwieweit sind psychoanalytische Theorien und Konzepte zeitgebunden? Was sind „typisch moderne“ Störungsbilder?
In den zwei Wochenendblöcken werden wir uns am Vormittag mit theoretischen Reflexionen beschäftigen, bevor wir am Nachmittag die erarbeiteten Erkenntnisse anhand von vier Filmbeispielen diskutieren. Zwei Themenkomplexe stehen im Mittelpunkt unserer Überlegungen: erstens Depression; zweitens Kultur und Gedächtnis. Die vier Filme, mit denen wir uns beschäftigen werden, sind Melancholia (2011) von Lars von Trier, Everything Everywhere All at Once (2022) von Dan Kwan und Daniel Scheinert, Waltz with Bashir (2008) von Ari Folman und schließlich La mala educación – Schlechte Erziehung (2004) von Pedro Almodóvar.
Close readings, Diskussion von theoretischen Texten, Reflexionen zu Filmbeispielen, Kurzreferate
Mündliche und schriftliche Beiträge.
Hans-Joachim Busch. “Gibt es ein gesellschaftliches Unbewußtes?” Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen 55, Nr. 4 (2001): 392–421.
Martin Dornes. Macht der Kapitalismus depressiv? Über seelische Gesundheit und Krankheit in modernen Gesellschaften. Frankfurt am Main: Fischer, 2016.
Martin Dornes. Die Modernisierung der Seele: Kind – Familie – Gesellschaft. Frankfurt am Main: Fischer, 2012.
Mario Erdheim. Die gesellschaftliche Produktion von Unbewußtheit: Eine Einführung in den ethnopsychoanalytischen Prozeß, 2. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1983.
Sigmund Freud. Das Unbehagen in der Kultur. In Gesammelte Werke: Chronologisch geordnet, 17 Bd. Hrsg. von Anna Freud et al. London: Imago, 1940–52, 14:421–506.
Insa Härtel. “Verhältnisbestimmungen.” In Reibung und Reizung: Psychoanalyse, Kultur und deren Wissenschaft. Hrsg. von Insa Härtel. (Hamburg: Textem, 2021), 5–26.
Außer den im Master-Curriculum verlautbarten Voraussetzungen: Interesse an Psychoanalyse, Kulturwissenschaft und Film.
Siehe OLAT für weitere Informationen.
- SDG 1 - Keine Armut: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
- SDG 2 - Kein Hunger: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
- SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Fr 18.11.2022
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10.00 - 18.00 | KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße | Barrierefrei | |
Sa 19.11.2022
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10.00 - 18.00 | KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße | Barrierefrei | |
Fr 09.12.2022
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10.00 - 18.00 | KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße | Barrierefrei | |
Sa 10.12.2022
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10.00 - 18.00 | KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße | Barrierefrei |