LFU:online

Die Studierenden sind zu eigenständiger Reflexion von Denkweisen, Begriffen und Argumentationsstrategien im psychoanalytisch-kulturkritischen Diskurs zum Thema Subjekt und Arbeit in der Lage.

Die moderne Erziehungswissenschaft beschäftigt sich nicht nur mit innerfamiliärer Sozialisation, sondern fasst im breitern Sinne einer "Subjektwissenschaft" auch außerfamiliäre Sozialisationsagenten ins Auge und dazu gehört heute, vielleicht mehr denn je, die Arbeit, die auch im psychoanalytischen Diskurs reflektiert wurde und wird. Volmerg (1988) kritisiert jedoch, dass der „Familialismus“ der klassischen Psychoanalyse eine Erkenntnisbarriere für eine psychoanalytische Sozialpsychologie der Arbeit darstellt, insofern die Eingliederung des Menschen in Systeme der Arbeit, […] nur unter dem besonderen Blickwinkel der Aktualisierung kindlicher Konflikte und Triebschicksale in Erscheinung [tritt].“ Dadurch würde die „sozialisatorische Bedeutung der Arbeit in der individuellen Entwicklung“ zu wenig berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns im Seminar mit dem Verhältnis von Subjekt und Arbeit unter psychoanalytischen Gesichtspunkten beschäftigten und einschlägige Literatur zu diesem Thema diskutieren.

Vorbereitende Textlektüre, Präsentationen, Textarbeit.

Umfassendes Literaturstudium, Kurzreferate, Diskussionsteilnahme, Seminararbeit.

Crepaldi, G. (2019): Das Subjekt der Arbeit. Psychoanalytische und kulturkritische Provokationen. In: Psychoanalyse im Widerspruch 61.

Dornes, M. (2015): Macht der Kapitalismus depressiv? In: Psyche - Z Psychoanal 69.

Volmerg, B. (1988): Der Arbeitsbegriff in der psychoanalytischen Sozialpsychologie. In: König, H. (Hg.): Politische Psychologie heute. Westdeutscher Verlag: Opladen.

Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.