103150 SE Gewalt und Konflikte in Erziehung und Bildung: Einführung in die Sozialpsychologie des Rechtsextremismus
Wintersemester 2025/2026 | Stand: 16.06.2025 | LV auf Merkliste setzenDas Seminar soll einen Überblick über wichtige psychoanalytisch-sozialpsychologische Theorien und Erklärungsansätze der Rechtsextremismusforschung bieten. Die Teilnehmenden werden in diesem Zusammenhang verschiedene Begriffe und Konzepte kennenlernen, die ein Handwerkszeug für eine sozialpsychologische Analyse von (auch aktuellen) Phänomenen und Entwicklungen des Rechtsextremismus darstellen. Zudem sollen im Rahmen des Seminars empirische Materialien (bspw. politische Reden etc.) herangezogen und interpretiert werden. Anhand dieser Beschäftigung werden sich die Teilnehmenden Erkenntnisse über Aneignungsprozesse extrem rechter Einstellungen insbesondere in ihren affektiven, psychosozialen und unbewussten Dimensionen erarbeiten.
Rechtsextreme Einstellungen und Handlungsmuster sind nicht auf AkteurInnen der organisierten extremen Rechten beschränkt. Vielmehr finden sich entsprechende Ideologiefragmente wie völkischer Nationalismus, Antifeminismus, Antisemitismus oder antimuslimischer Rassismus seit Jahren weitverbreitet in der sogenannten „Mitte“ der Gesellschaft. Verbunden damit ist eine erhöhte Handlungsbereitschaft, die sich weltweit nicht nur an Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien und PolitikerInnen, sondern auch an der gestiegenen Anzahl von einschlägigen Gewalttaten ablesen lässt. In diesem Kontext soll das Seminar eine Einführung über sozialpsychologische Auseinandersetzungen mit Phänomenbereichen des Rechtsextremismus bieten. Dabei werden die sozialen, kulturellen und psychischen Hintergrundkonstellationen extrem rechter Weltanschauungen kennengelernt, die damit verwobenen politischen Sozialisationsprozesse beleuchtet sowie die psychischen Wirkungsmechanismen extrem rechter Propaganda diskutiert. Ein Schwerpunkt der Lehre wird dabei auf psychoanalytisch orientierten Erklärungsansätzen der Rechtsextremismusforschung liegen, wie sie im Rahmen der Kritischen Theorie und darauf aufbauenden Arbeiten vertreten werden. Für die Erziehungswissenschaften sind diese Ansätze insofern besonders spannend, weil sie weder die gesellschaftliche und ökonomische Situation, noch die psychischen Dynamiken hinter extrem rechten Einstellungen einseitig überbetonen. Die besagten psychoanalytisch orientierten Ansätze sind vielmehr in dem Sinne sozialpsychologisch, als dass sie die Hinwendung zu rechtsextremen Einstellungen mit psychologischen Bedürfnissen in Verbindung bringen, die wiederum auf die gesellschaftlichen Verhältnisse zurückverweisen, in deren Kontext sie entstanden sind. Phänomene des Rechtsextremismus werden so vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen den psychischen Instanzen des Individuums und der es umgebenden Gesellschaft diskutiert.
Textlektüre, Diskussion, Referate
kombiniert
Wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben.
- SDG 1 - Keine Armut: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
- SDG 2 - Kein Hunger: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
- SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Gruppe | Anmeldefrist | |
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103150-0 | 01.09.2025 00:00 - 21.09.2025 23:59 | |
Jensen A. |