103822 SE Psychoanalytische Reflexion pädagogischer Handlungsfelder: Zum Erleben von Pädagog:innen im professionellen Kontext und dessen Bedeutung für die Praxisgestaltung
Wintersemester 2024/2025 | Stand: 31.07.2024 | LV auf Merkliste setzen• Kennenlernen und (probatorische) Durchführung einer spezifischen Form psychoanalytischer Praxisreflexion
• Auseinandersetzung mit Theorien und Konzepte, die damit in Zusammenhang stehen
Aktuelle Studien machen deutlich, dass emotionale und soziale Dimensionen pädagogischen Handelns in der Forschung wenig Beachtung finden (Furenes-Klippen et al., 2023). Gleichzeitig wird vor dem Hintergrund psychoanalytisch-pädagogischer Denktraditionen argumentiert, in welch hohem Ausmaß Gefühle, die im Zuge der Erfüllung pädagogischer Aufgaben aufkommen, sowie deren Regulierung für die Ausgestaltung professioneller Beziehungen bedeutsam sind (Menzies-Lyth, 1974; Datler, 2004; Sengschmied, 2022). Vor diesem Hintergrund stehen folgende Fragen im Mittelpunkt des Seminars: Wie erleben Pädagog:innen spezifische berufliche Situationen? Welche Beziehungserfahrungen machen sie mit anderen in diesem Kontext? Und welche Bedeutung hat dies für die Ausgestaltung ihrer pädagogischen Praxis?
Um diesen Fragen nachzugehen, wird das Seminar folgendermaßen gestaltet werden:
Ersten Online-Halbtag: Einführung in das Thema des Seminars und die Methode der Work Discussion als eine Form psychoanalytischer Praxisreflexion.
Bis zum ersten Wochenendblock verfassen Seminarteilnehmer:innen entsprechend dieser Methode Praxisprotokolle, in denen sie sich selbst im pädagogischen/psychosozialen Praxisvollzug beschreiben.
Im Rahmen des ersten Wochenendblocks werden ausgewählte Praxisprotokolle der Studierenden entsprechend der Work Discussion nach dem Tavistock-Konzept (im Sinne psychoanalytisch orientierter Reflexion pädagogischer Praxisfelder) besprochen. Vor diesem Hintergrund werden ausgewählte psychoanalytische Theoriebezüge erarbeitet – rund um den Zusammenhang von Wahrnehmen, Erleben, Handeln.
Zweiter Online-Halbtag: Einführung in psychoanalytische Ansätze des Verstehens von organisationsdynamischen Prozesse und deren Bedeutung für pädagogisches Handeln in Organisationen
Im Rahmen des zweiten Wochenendblocks werden wiederum ausgewählte Praxisprotokolle der Studierende bearbeitet sowie Bezüge zu den bisher erarbeiteten Theorien und Konzepten hergestellt.
• Lektüre von ausgewählter Literatur, die im Rahmen des Seminars zur Verfügung gestellt wird
• Verfassen von Praxisprotokollen
• Analyse von Praxisprotokollen
• Theorie-Inputs durch LV-Leitung
Schriftliche Teilleistung 1: Verfassen von Praxisprotokollen
Schriftliche Teilleistung 2: Schriftliche Analyse eines Praxisprotokolls
Schriftliche Teilleistung 3: Theoretische Kontextualisierung der Analyseergebnisse
Mitarbeit im Rahmen der Seminartermine, insbesondere der gemeinsamen Analyse von Praxisprotokollen
Wird im Laufe des Seminars bekannt gegeben; unten stehend einige Literaturempfehlung, die die Thematik des Seminars behandeln
Datler, W. (2004). Pädagogische Professionalität und die Bedeutung des Erlebens. In B. Hackl & H. Neuweg (Hrsg.). Zur Professionalisierung pädagogischen Handelns (S. 113-130). LIT-Verlag.
Elfer, P. (2024). Talking with feeling in early years. „Work Discussion“ as a model of supporting professional reflection and wellbeing. Routledge.
Furenes-Klippen, M., Andresen, A., Mitteide-Lokken, I. & Moser, T. (2023): Norwegian Research on ECEC quality from 2010-2021 – a systematic scoping review. In Education Sciences 13, 1-17.
Menzies-Lyth, I. (1974): Die Angstabwehr-Funktion sozialer Systeme. Ein Fallbericht. In: Grup-pendynamik 5, 183-216
Rustin, M. & Bradley, J. (Hrsg.) (2008). Work Discussion. Learning from reflective practice in work with children and families. Karnac.
Sengschmied, I. (2022): „Wenn ein Memory-Spiel unentschieden endet …“. Work Discussion als eine besondere Form der Praxisreflexion im Dienst der Ausbildung psychoanalytisch-pädagogischer Kompetenzen. In H. Gstach, B. Neudecker & K. Trunkenpolz (Hrsg.). Psychoanalytische Pädagogik zwischen Theorie und Praxis. Festschrift für Wilfried Datler (S. 289-311). Springer.
- SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 16.10.2024
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12.00 - 15.15 | online (Erziehungswissenschaft) online (Erziehungswissenschaft) | Online-Vorbesprechung | |
Fr 08.11.2024
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13.45 - 17.00 | Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 | Barrierefrei | |
Sa 09.11.2024
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09.00 - 15.00 | Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 | Barrierefrei | |
Mi 20.11.2024
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12.00 - 15.15 | online (Erziehungswissenschaft) online (Erziehungswissenschaft) | Online-Sitzung | |
Fr 29.11.2024
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13.45 - 17.00 | Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 | Barrierefrei | |
Sa 30.11.2024
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09.00 - 15.00 | Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 Seminarraum 1 (Innrain 52a) 01M030 | Barrierefrei |
Gruppe | Anmeldefrist | |
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103822-0 | 01.09.2024 00:00 - 21.09.2024 23:59 | |
Trunkenpolz K. |