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Die Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über aktuelle Fragen der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung und stellt Jugendbilder, die die gesellschaftliche Jugenddebatte beherrschen, kritisch zur Diskussion.

Die heutige Jugend wächst in einer Zeit des dynamischen sozialen und kulturellen Wandels heran. Junge Menschen sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, in einer Welt Fuß fassen zu müssen, in der vieles möglich ist, fixe Orientierungspunkte für Lebensplanung aber zunehmend schwinden. Der Alltag ist schnelllebig, Flexibilität gilt bereits in frühem Lebensalter als ein Muss. In der Schule und beruflichen Ausbildung steigen die Anforderungen stetig. Viele junge Menschen leiden unter Stress. In der Freizeit konkurrieren unzählige Erlebnis- wie auch Sinnangebote um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen. Jugendkulturen werden als Experimentierräume, Treffpunkt, aber auch zur Kompensation der im Alltag erlebten Überforderung genutzt.

Die Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über aktuelle Fragen der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung und stellt Jugendbilder, die die gesellschaftliche Jugenddebatte beherrschen, kritisch zur Diskussion.  Dabei wird Jugend im Kontext des gesellschaftlichen Wandels, im Kontext von Generationenfragen, im Kontext von sozialer Exklusion, im Kontext der Digitalisierung sowie im Kontext von Bildung und Arbeitswelt betrachtet. Besondere Berücksichtigung finden folgende Themenbereiche:

1. Jugenddefinitionen in der Jugendforschung
2. Abschied von der Normbiographie – Differenzierungslinien und Segmentierung, Jugendbild(er) und ihre Konsequenzen für die pädagogische Praxis
3. „Kinder der Krise“: Wie gesellschaftliche Rahmenbedingungen die Lebensphase Jugend beeinflussen
4. Lebensorientierung und Werte – Werte im Wandel
5. Peergroups & jugendkulturelle Vergemeinschaftung: Ausdrucksformen und Funktionen – Mediengenerationen im Wandel
6. Identität(sarbeit) & Patchwork-Identitäten: Das „Selbst“ als Schlüsselthema der Sozialpsychologie
7. Soziale Ungleichheit aus lebensweltlicher Perspektive
8. Bildung und Beruf als wichtige Lebensthemen & das Problem der Motivation

Präsentation aktueller Forschungsergebnisse und kritische Reflexion der Forschungsbefunde in ihrer Relevanz für die pädagogische Arbeit (Übungen und Diskussionen).

Aufgrund von Covid-19 findet die Lehrveranstaltung im Wintersemester 2020/21 in virtueller Lehre statt. Lernmaterialien und Arbeitstexte werden auf OLAT bereitgestellt, weitere Informationen folgen vor Beginn des 1. Blockveranstaltungstermins.

Schriftliche Prüfung (Informationen zum genauen Prüfungsmodus im Kontext der Covid-19-Maßnahmen folgen).

Prüfungsstoff sind die Vorlesungsinhalte sowie zusätzliche Prüfungsliteratur (max. 8 Beiträge). Die Prüfungsliteratur wird noch bekanntgegeben.

Die Teilnahme an der Prüfung setzt eine reguläre Anmeldung zur Lehrveranstaltung voraus!

Prüfungsliteratur wird auf OLAT bereitgestellt.

Folgende ergänzende Literatur zur Lehrveranstaltung wird zur Vertiefung empfohlen:

Österreichisches Religionspädagogisches Forum 1/2017: Themenheft Lebenswelten und Religiosität Jugendlicher: http://unipub.uni-graz.at/oerf/periodical/titleinfo/1949208

Baacke, Dieter: Jugend und Jugendkulturen. Darstellung und Deutung (5. Auflage). Weinheim/München: Juventa. 2007.

Bierhoff, Hans W.: Einführung in die Sozialpsychologie: Weinheim/Basel: Beltz. 2002.

Großegger, Beate: Kinder der Krise. Berlin: Archiv der Jugendkulturen-Verlag. 2014.

Hurrelmann, Klaus: Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. Weinheim/München: Juventa. 2007.

Keupp, Heiner u.a.: Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne (2. Auflage). Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch. 2002.

Stürmer, Stefan: Sozialpsychologie. München: utb. 2009.

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