418210 VU Mediendynamiken und gesellschaftlicher Wandel
Wintersemester 2024/2025 | Stand: 05.08.2024 | LV auf Merkliste setzenAbsolventinnen und Absolventen werden befähigt, Spannungsverhältnisse zwischen Kommunikation, Medientechnologien und Demokratie zu hinterfragen. Sie sind in der Lage, durch Technologisierungsschübe ausgelöste Prozesse medienhistorisch zu verorten, ihre jeweilige aktuelle Spezifik zu benennen und relevante Handlungsfelder auszumachen.
Vermittlung von Grundwissen über Theorien und Modelle medialer
Dynamiken und die Komplexität gesellschaftlicher Transformations-
prozesse, die mit Digitalisierung, Medialisierung, Globalisierung und Individualisierung verbunden sind.
Welche Medien braucht man, um ein Imperium zu regieren? Was hat das Leben in der Vorstadt mit dem Fernsehen zu tun? Was haben die Nazis mit dem Rundfunk gemacht? Welche Rolle spielte Hollywood bei der Formung der Subjekte des 20. Jahrhunderts und ihrer Träume und Wünsche? Was machen die sozialen Medien mit unseren Subjektivitäten und unserem sozialen Leben? Dies sind nur einige der Fragen, die wir in diesem Kurs diskutieren werden.
Wenn wir uns die Geschichten von Gesellschaften anschauen, sehen wir, dass verschiedene Medien (einschließlich ihrer Technologien) eine wichtige Rolle bei der Etablierung kultureller und gesellschaftlicher Formen und politischer Regime gespielt haben. Um all dies zu erklären, wurden Medientheorien entwickelt, die die Geschichte der Medien in die theoretischen Annahmen integrieren. Von Marshall McLuhan bis Friedrich Kittler, von Donna Haraway bis Wendy Chun formulieren Medienwissenschaftler Theorien über unsere mediale Verfasstheit, indem sie historische und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen diskutieren. Sie befassen sich mit den Ursprüngen und Genealogien der Medien und den von ihnen ausgelösten Wirkungen. In diesem Kurs lesen wir Teile der Schlüsseltexte, die sich mit dem Zusammenspiel von Mediendynamik und gesellschaftlichem Wandel beschäftigen.
Jede Sitzung sieht ungefähr wie folgt aus: eine kurze Wiederholung der letzten Sitzung, ein Input von der Lehrperson zum aktuellen Thema/Text, eine Gruppenarbeit während der Sitzung zum Thema/Text, eine kurze Präsentation der Gruppenarbeiten und ein kurzer Ausblick auf die nächste Sitzung mit Ratschlägen, was vorzubereiten/zu lesen ist. Gelegentlich sehen wir uns auch Ausschnitte aus Filmen und Dokumentationen an. Individuelle Projekte, die Sie während des Semesters durchführen und in einer Sitzung vorstellen, sind ebenfalls möglich.
50% Ihre Beteiligung im Kurs, 50% ein 12-seitiges Paper über ein verabredetes Thema der VU, das am Ende des Semester abgegeben werden muss.
Ungefähre Literatur (nur Auszüge werden verwendet)
Abbate, Janet. Inventing the Internet. Cambridge, Mass: MIT Press, 1999.
Agar, Jon. The Government Machine: A Revolutionary History of the Computer. History of Computing. Cambridge, Mass: MIT Press, 2003.
Adorno, Horkheimer: The culture industry
Benjamin, Walter. The Work of Art in the Age of Its Technological Reproducibility.
Chun, Wendy Hui Kyong. Discriminating Data: Correlation, Neighborhoods, and the New Politics of Recognition. Cambridge, Massachusetts: The MIT Press, 2021.
DiCenzo, Maria, et al. Feminist Media History. Basingstoke: Palgrave Macmillan, 2010.
Halpern, Orit. Beautiful Data_ A History of Vision and Reason since 1945. Durham ; London: Duke University Press, 2015.
Haraway, Donna Jeanne. “A Manifest for Cyborgs: Science, Technology, and Socialist Feminism in the 1980s.”
Harold A. Innis. Empire and Communications. Dundurn, 2007.
Kittler, Friedrich, The Truth of the Technological World: Essays on the Genealogy of Presence, 2014.
Kracauer, Siegfried. From Caligari to Hitler: A Psychological History of the German Film. Princeton, N.J.: Princeton University Press, 2004.
McLuhan, Marshall, Understanding Media: The Extensions of Man. Cambridge (Mass.) London: The MIT press, 1995.
Monaco, James, How to read a film: the world of movies, media, and multimedia; language, history, theory. NY 2000
"Aktives Bachelorstudium"
Das Wahlpaket „Medien und Kommunikation“ im Umfang von 30 ECTS-AP kann von ordentli-chen Studierenden der an der Universität Innsbruck eingerichteten Bachelorstudien gewählt werden, sofern im entsprechenden Curriculum die Möglichkeit, ein Wahlpaket zu absolvieren, vorgesehen ist.
Für die Verwendung von Hilfsmitteln jeglicher Art gelten die Kennzeichnungspflichten, die in der aktuellen Fassung der eidesstaatlichen Erklärung angegeben sind. Im Falle von verabsäumter Kennzeichnungspflicht steht der LV-Leitung offen, die betreffenden Einreichungen negativ zu beurteilen.
- Wahlpakete
- Interdisziplinäres und zusätzliches Angebot
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
- SDG 12 - Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
- SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Gruppe | Anmeldefrist | |
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418210-0 | 01.09.2024 08:00 - 21.09.2024 23:59 | |
Leistert O. |