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Ziel des Proseminars ist es, (1) eine allgemeine Einführung in die Gewalttheorie zu geben, die aufs Engste mit den modernen Staatstheorien verwickelt ist, als auch (2) das Verhältnis von Gewalt und Politik anhand ausgewählter Theoriedebatten des 20. und 21. Jahrhunderts auszuloten. Abschließend soll (3) der Frage nach der Rechtfertigung von Gewaltanwendungen und möglichen Auswegen aus gewaltförmigen Verhältnissen Platz eingeräumt werden. 

Von der verbalen Beleidigung, der strafenden Missachtung, dem Schlag ins Gesicht über organisierte Verbrechen, Folter und Krieg bis hin zu Formen des prekären Protests und des revolutionären Widerstands – Gewalt zählt zu jener Praxis menschlichen Zusammenlebens, der sowohl eine (a) zerstörerische als auch eine (b) kathartische Wirkung zugeschrieben werden muss: Einerseits kann das, was als Gewalt zählt, individuelle Körper oder ganze Bevölkerungsgruppen verletzen, unterdrücken oder gar lebensgefährlich beschädigen. Andererseits lassen sich Strukturen der Unterdrückung, wie etwa Frantz Fanon argumentiert, nur durch eine ebenso gewaltsame Befreiung überwinden. Wie lässt sich vor dem Hintergrund dieser Ambivalenz über Gewalt sprechen? In diesem Proseminar spüren wir dieser Frage nach, indem wir uns eingehend mit normativen Theorien der Gewalt beschäftigen, die die Ausübung von Gewalt entweder legitimieren oder kritisieren.  

Lektüre, Impulsreferate, Diskussion 

Regelmäßige und aktive Mitarbeit, Kurzreferat und Proseminararbeit (ca. 10 Seiten)

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.