603063 SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung I: Geschlechterforschung
Wintersemester 2020/2021 | Stand: 02.09.2020 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden sind imstande, eine ausgewählte Fragestellung aus dem entsprechenden Themenbereich wissenschaftlich zu bearbeiten.
Komik, Humor und Lachen sind als soziale Phänomene alltäglicher Bestandteil unseres zwischenmenschlichen, aber auch unseres kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens. Sie können dabei auf sehr unterschiedliche Weise agieren und sowohl Gemeinschaft konstituieren als auch Ausschlüsse erzeugen. Verletzende Formen von Witz zielen oft darauf ab, bestimmte gesellschaftliche Gruppen – häufig Personen, die nicht der Mehrheit angehören oder von der Norm abweichen – zu verlachen und über dieses Lachen in sozialen Zusammenhängen gewaltsam auf "ihren Platz" zu verweisen. In solchen herabsetzenden und ausgrenzenden Formen von Witz zeigt sich sehr deutlich die Komplizenschaft mit Gewalt- und Herrschaftsverhältnissen, die in Komik und Humor grundsätzlich angelegt ist. Umgekehrt können gerade auch durch humorvolle Interventionen diese Herrschaftsverhältnisse destabilisiert und transformative Prozesse angestoßen werden. Soziale Bewegungen gebrauchen satirische Mittel daher dazu, gesellschaftliche Missstände und Ungleichheitsverhältnisse aufzuzeigen und deren Veränderung einzufordern. So nutzten und nutzen feministische Bewegungen das subversive Potenzial von Komik dafür, bestehende Gechlechterordnungen in Frage zu stellen und das Ziel von Geschlechtergerechtigkeit zu befördern.
2018 erlangte das Comedyspecial Nanette der australischen Comedienne Hannah Gadsby durch seine Ausstrahlung auf Netlix weltweite Bekanntheit. Darin wirft sie einen Blick auf Themen wie Geschlechterverhältnisse, Hetero-Sexismus und sexualisierte Gewalt. Und letztlich geht sie der Frage nach, ob sie Comedy aufgrund der inhärenten Gewaltverhältnisse hinter sich lassen muss.
Im Rahmen dieses Seminars werden wir uns mit der Frage beschäftigen, wie Komik eine Form der feministischen Intervention darstellen kann. Wie nutzen Feminist*innen Komik für ihre Anliegen? Was macht eine möglicherweise als feministisch beschreibbare Komik aus und worin könnte das Widerständige, das Subversive und auch das Intervenierende einer solchen Komik liegen? Wo sind ihr Grenzen gesetzt? Diese Fragen werden wir während des Semesters anhand queer*feministischer Theorie und Praxis des Komischen diskutieren.
Inputs durch die LV-Leiterin; intensive Auseinandersetzung mit (teils englischen) Texten und Comedy-Formaten; Analyse von Video-, Text- und Bildmaterial; schriftliche Ausarbeitung von Arbeitsaufträgen und Diskussionspapieren; wenn möglich online Diskussionen und Präsentationen
intensive Auseinandersetzung mit (teils englischen) Texten und Comedy-Formaten; Ausarbeitung von schriftlichen Arbeitsaufträgen; Analyse von Video-, Text- und Bildmaterial; Präsentation/schriftliche Arbeit
Die Pflichtlektüre wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Das Seminar wird voraussichtlich online stattfinden. Genauere Informationen zum Ablauf (Zeitplan, Möglichkeit von Online-Diskussionsvormaten, Benotung etc) wird rechtzeitig bekannt gegeben.
- SDG 5 - Geschlechtergleichstellung: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
Gruppe 0
|
||||
---|---|---|---|---|
Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Do 15.10.2020
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 29.10.2020
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 12.11.2020
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 26.11.2020
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 10.12.2020
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 07.01.2021
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online | ||
Do 21.01.2021
|
15.00 - 18.00 | eLecture - online eLecture - online |