603073 SE Erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung: 50 Jahre Fristenregelung in Österreich - Abtreibung im Kontext feministischer Debatten und Kontroversen
Wintersemester 2024/2025 | Stand: 03.09.2024 | LV auf Merkliste setzen- Kritische Auseinandersetzung mit geschlechter(historischen)- und sozialwissenschaftlichen-theoretischen Texten zum Thema Schwangerschaftsabbruch
- Beschäftigung mit zentralen (historischen und zeitgenössischen) Begrifflichkeiten, Erklärungsmodellen und Konzepten rund um die Themen Schwangerschaftsabbruch, Geburtenkontrolle, Reproduktions- und Bevölkerungspolitiken
- Beschäftigung mit zentralen Themen - Analyse und Kritik feministischer, gechlechterhistorischer und politisch- theoretischer Konzeptionen und Argumente
- Vertiefung des Wissens zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zentraler Debatten und Kontroversen
- Mündliche und schriftliche Präsentations- und Interpretationsfähigkeiten der gelesenen Texte
- Vertiefung des selbstständigen, wissenschaftlichen Arbeitens und Argumentierens
Abtreibungsverbote und pronatalistische Politiken haben beinahe überall auf der Welt eine lange Geschichte. Während in den meisten europäischen Ländern seit einigen Jahren oder Jahrzehnten, die Möglichkeit auf einen legalen Abort rechtlich festgeschrieben wurde – oder zumindest im Sinne der Fristenlösung in den ersten Wochen als „straffrei“ gehandhabt wird – verfügen nur wenige Staaten des „Globalen Südens“ über vergleichbare Paragraphen in ihren Gesetzbüchern. Trotzdem ist es, zumindest in den so genannten westlichen Ländern, auch innerhalb der feministischen Debatten, um das Thema eher ruhig geworden und der Kampf für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch macht kaum noch einen zwingenden zentralen Referenzpunkt aus. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Abtreibung ist jedoch von Bedeutung, da sie nach wie vor tiefgreifende Auswirkungen auf gesellschaftliche Normen, politische Entscheidungen und das Verständnis von reproduktiven Rechten hat. Die Lehrveranstaltung widmet sich anlässlich des 50. Jubiläums der Fristenregelung in Österreich der historischen Entwicklung dieser wegweisenden Gesetzgebung, benachbarten Themen wie Geburtenregelgung, Verhütung, Pänataldiagnostik und Leihmutterschaft sowie damit verbundenen Debatten, Kontroversen und feministischen Kämpfen. Ausgehend von einem Überblick über die österreichische Geschichte der Abtreibung von der Kaiserzeit über dem Nationalsozialismus bis zur Fristenregelung sollen die Entwicklungen von Reproduktionspolitiken, -gesetzgebungen und -debatten beleuchtet werden. Ein Fokus liegt dabei auf den kritischen Auseinandersetzungen, den erkämpften Meilensteinen sowie den Herausforderungen im Kontext von (restriktiven) Reproduktions- und Bevölkerungspolitiken. Darüber hinaus werden die Themen Verhütung und unterschiedliche Abtreibungsmethoden unter der Berücksichtigung historischer Perspektiven, sozialer Einflüsse und gesundheitspolitischer Aspekte beleuchtet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf feministischen Solidaritätsnetzwerken, die schwangere Personen beim zu Zugang Abtreibung unterstützen. Die Lehrveranstaltung setzt sich zudem mit feministischen Kontroversen im Hinblick auf das Subjekt „Frau“ und ihren Körper und der Gefahr, in Essentialismen zu verfallen, ebenso auseinander wie mit Fragen der Pränataldiagnostik und Leihmutterschaft als ethisch kontrovers diskutierte Felder. Die Perspektiven aus Lateinamerika sowie den dortigen feministischen Bewegungen dienen als inspirierende Impulse, um globale Zusammenhänge und feministische Positionen zu Reproduktionstechnologien zu reflektieren. Nicht zulezt sollen auch aktuelle Debatten zu queerfeministischen Positionen in diesem Kontext betrachtet werden, um ein umfassendes und zeitgemäßes Verständnis der komplexen Thematik zu vermitteln.
Inputs, Textlektüre, Gruppenarbeit und Diskussion im Plenum, Selbstreflexion, praktische Übungen.
Anwesenheit (mindestens 80% = maximal 3 mal Fehlen)
Mitarbeit (Diskussionsbeiträge, Abgabe der Aufgaben)
Bearbeitung von zwei Texten entlang von Leitfragen
Verfassen eines Abstracts des jeweiligen Haupttextes
Verfassen einer Sammelrezension von mind. zwei Texten oder Präsentation zu einem Texte in der jeweiligen Einheit (Impulsreferat) oder einem Thema Verfassen einer Abschlussarbeit oder eines Essay (ca. 10 Seiten), mündliche Prüfung oder Erstellung eines Podcasts von ca. 60 Minuten zu den Themen der LV
folgt in der 1. Lehrveranstaltung
4.12. 16:00-21:00 Irmtraut Karlsson; Gespräch & Diskussion , AGP IBK, Schöpfstr. 19
- Wahlpakete
- Fakultät für Bildungswissenschaften
- SDG 1 - Keine Armut: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
- SDG 5 - Geschlechtergleichstellung: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Gruppe | Anmeldefrist | |
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603073-0 | 01.09.2024 00:00 - 21.09.2024 23:59 | |
Goetz J. |