LFU:online

Die Studierenden erwerben Wissen über die historische Herausbildung und Transformation moderner Geschlechtervorstellungen und Geschlechterverhältnisse und können diese als Manifestation von Macht- und Herrschaftsverhältnissen analysieren. Vor diesem Hintergrund erwerben Studierende Fakten- und Reflexionswissen über den gegenwärtigen Umgang mit Geschlecht in Bildung und Erziehung.

"Wir werden nicht zweigeschlechtlich geboren..." postulierte Carol Hagenman-White bereits 1988. Wie sich insbesondere seit der Zeit der Aufklärung die Vorstellungen verfestigt hat, dass es "von Natur aus" zwei, einander komplementäre Geschlechter gibt und wie daraus eine hierarchische Geschlechterordnung abgeleitet und legitimiert wurde, steht im Zentrum der Vorlesung.

Ausgehend von einem Überblick in die Herausbildung der Geschlechtervorstellungen und Geschlechterverhältnisse der europäischen Moderne werden ausgewählte geschlechterhistorische Studien vertiefend vorgestellt um gegenwärtige Annahmen über Geschlecht in ihrer historischen Gewordenheit und ihrer Kontingenz zu verstehen.

Dabei wird ersichtlich, dass Pädagogik nicht jenseits von gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen existiert sondern an deren Reproduktion aber auch Veränderung und Überwindung teilhat.

Vortrag, Inputs, Diskussionen

durch einen einmaligen Prüfungsakt

Die Pflichtlektüre wird im Rahmen der Vorlesung bekannt gegeben.

Gildemeister Regine u. Hericks Katja: Geschlechtersoziologie. Theoretische Zugänge zu einer vertrackten Kategorie des Sozialen, München, 2012

Hausen Karin: Die Polarisierung der “Geschlechtscharaktere. Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben”, In: Conze Werner (Hg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Neue Forschungen, Stuttgart 1976, 363-393

Honegger Claudia: Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaften vom Menschen und das Weib 1750-1850, Frankfurt, 1991

Kontakt: flavia.guerrini [a] uibk.ac.at