LFU:online

Die Studierenden lernen Geschlecht und Geschlechterverhältnisse aus einer queer-theoretischen und postkolonialen Perspektive zu betrachten. Die Lehrveranstaltung vermittelt den Studierenden zentrale theoretische Konzepte, eine historische Verortung und aktuelle Forschungen der Queer- und Postkoloniale Studies. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Macht- und Subjektivierungstheoretischen Analysen von Geschlecht, die auch in ihrer Bedeutung für die erziehungswissenschaftliche Praxis erörtert werden.

Queere Theorien haben in den 1990er Jahren die Relevanz der Kategorie Sexualität in den Fokus geschlechtertheoretischer Auseinandersetzungen gerückt. Aktuelle Forschungen haben allerdings gezeigt, dass der alleinige Fokus auf die Kategorie Sexualität und ihrer Verwobenheit mit Machtverhältnissen (z.B. Heteronormativitätskritik) zu kurz greift. Entsprechend nehmen queere Theorien mittlerweile auch die eigenen Verstrickungen in neoliberale Verhältnisse in den Blick, ebenso wie insbesondere Queere Theoretiker*innen of Colour aufgezeigt haben, dass Sexualität und Geschlecht immer auch mit anderen Kategorien wie „Race“, „Klasse“, Alter, Disability, Nation verknüpft ist. Postkoloniale Geschlechtertheorien legen hingehen ihren Blick weg vom westlichen männlichen Zentrum auf die (nicht männliche, nicht westliche und nicht heterosexuelle) Peripherie. Sie zeigen beispielsweise auf, inwiefern der Körper der Frau zum Schauplatz männlicher Kämpfe zwischen dem „Wir und den Anderen“ wird, oder inwiefern queere Politiken im globalen Norden zu Komplizin*innen postkolonialer Strukturen werden. In der Lehrveranstaltung bekommen die Studierenden einen Einblick in diese Debatten und lernen die Kategorie Geschlecht in seiner Verwobenheit mit der Sexualität aber auch mit postkolonialen und neoliberalen Verhältnissen zu verstehen.

Lektüre, Vortrag, Diskussion, Filmmaterial

Schriftliche Prüfung

Reader mit der gesamten Prüfungsliteratur zur VO wird über OLAT bereitgestellt