LFU:online

Methodisch reflektierter und kritischer Umgang mit ausgewählten Erzähltexten der 1930er Jahre.

In den 1930er Jahren bestanden zeitweise mehrere deutsche Literaturen nebeneinander: Außer der im Gebiet des Deutschen Reiches entstandenen Literatur, der Literatur der deutschsprachigen Schweiz und Österreichs formierten die ab 1933 vor den Nationalsozialisten ins Ausland geflohenen Autorinnen und Autoren eine eigenständige Exilliteratur, die unter ganz besonderen Produktions- und Rezeptionsbedingungen geschrieben und publiziert wurde. Aber auch bei den in Deutschland verbliebenen Schriftstellerinnen und Schriftstellern ist mindestens zwischen solchen zu unterscheiden, deren Texte sich den ideologischen Vorgaben des NS-Regimes widerspruchslos einfügten oder die letzteres sogar aktiv beförderten und solchen, für die dies nicht oder zumindest nicht bruchlos gelten kann. Unser Seminar möchte nun diese unterschiedlichen Literaturen nicht isoliert, sondern in der Zusammenschau betrachten, wofür wir die deutschsprachige Romanproduktion als Ausgangspunkt nehmen: Wir werden exemplarische Erzähltexte behandeln, die unter differierenden politischen, ideologischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen verfasst wurden, die aber außer durch die gemeinsame Gattung vor allem durch die Tatsache miteinander verbunden sind, dass sie alle im Jahrzehnt zwischen 1930 und 1939 in deutscher Sprache geschrieben worden sind. Kanonische Autorinnen und Autoren werden dabei ebenso in den Fokus rücken wie heute (zu Recht oder zu Unrecht) Vergessene, deren Texte gleichwohl einen Beitrag zum besseren Verständnis einer Epoche der Extreme leisten können.

Impulsreferate, Lektüre und gemeinsame Diskussion ausgewählter Texte.

Anwesenheit, Mitarbeit, Impulsreferat, kurze schriftliche Arbeit (ca. 10 Seiten)

Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.

Siehe Curriculum