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Die Fähigkeit, wiederkehrende Themen und Motive der amerikanischen Gothic fiction zu erkennen und Gothic writing im Kontext von Konflikten in der amerikanischen Geschichte und Gesellschaft zu analysieren

Der Schauerroman/die Gothic novel geht auf The Castle of Otranto (1764) des britischen Autors Horace Walpole zurück und in der amerikanischen Literatur erscheint Gothic fiction ab dem Ende des 18. Jahrhunderts. Der Literaturkritiker Leslie Fiedler stellte 1960 fest: "Until the gothic had been discovered, the serious American novel could not begin; and as long as that novel lasts, the gothic cannot die" (Love and Death in the American Novel, S. 143). Die amerikanische Literaturtradition hat sich in der Tat konsequent mit Gothic themes wie der Rückkehr der Vergangenheit, der Ästhetik der Angst, dunklen und rätselhaften Landschaften und der Verwischung der Grenzen zwischen Fantasie und Realität beschäftigt. Gothic writing hat allgemein eine Reihe bekannter Motive und Klischees hervorgebracht - Geister, verfallende Schlösser und Monster -, doch was diese amerikanischen Werke "Gothic" macht, ist ihr gemeinsames Interesse für Tabubrüche und verbotene Wünsche. Das Genre wird dazu eingesetzt, das Erbe verschiedener Kapitel der amerikanischen Geschichte zu erforschen, etwa die religiösen Konflikte des Puritanismus und die Schrecken der Sklaverei.

In diesem Seminar analysieren und kontextualisieren wir die Gothic fiction amerikanischer Schriftsteller von der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bis zum späten zwanzigsten Jahrhundert. Wir werden untersuchen, wie unterschiedliche Autoren, darunter Edgar Allan Poe, Charlotte Perkins Gilman, Henry James, William Faulkner, Shirley Jackson, Toni Morrison und Stephen King, Motive und Themen des Gothic writing verwendeten und adaptierten, und wir werden die verschiedenen Arten betrachten, wie sie das "Gothic" nutzten, um Ängste innerhalb der amerikanischen Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen.

Input der Lehrveranstaltungsleiterin / des Lehrveranstaltungsleiters, wöchentliche Pflichtlektüre bzw. -viewings, Studierendenreferate, Gruppendiskussionen.

Aktive Mitarbeit, Studierendenreferate, Kurzessays und/oder Proseminararbeit.

Soweit möglich bzw. vertretbar werden Kursmaterialien und ausgewählte Primär- und Sekundärwerke auf OLAT zur Verfügung gestellt.

BA (612): positiv absolviertes Pflichtmodul 10
BA Lehramt (457): positiv absolviertes Pflichtmodul 13