610022 PS Cultural Studies: American Cultures: Preserving American History, Memorializing Contested Events
Wintersemester 2019/2020 | Stand: 05.05.2020 | LV auf Merkliste setzenDieses Proseminar bietet Studierenden eine Einführung in das Feld der amerikanischen Erinnerungskulturforschung. Es untersucht wie die amerikanische Geschichte bewahrt, bereinigt oder durch Denkmäler, Gedenkstätten und Museen in Frage gestellt wird. Die Lehrveranstaltung fördert das Verständnis der Funktion, Relevanz und Rolle der Erinnerungsorte in Bezug auf Fragen der Identität, Ethnizität und Nation.
Studierende, die das Proseminar erfolgreich abgeschlossen haben, haben ihre kritischen Interpretations- und Schreibfähigkeiten durch die Analyse einer Vielzahl von sogenannten „sites of memory“ (Erinnerungsorten) entwickelt und gestärkt. Dies beinhaltet die gründliche Vorbereitung der zu diskutierenden Texte vor dem Unterricht sowie regelmäßige mündliche und schriftliche Beiträge.
Seit langem sind Auseinandersetzungen um die (Fehl-)Darstellung historischer Ereignisse ein Anliegen von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Die jüngste Veränderung des politischen Klimas in den USA erfordert neue kritische Ansätze für die Art und Weise, wie Denkmalpflege betrieben wird. Mit Hilfe mehrerer amerikanischer Gedächtnisstätten als Fallstudien untersucht dieses Seminar wie die amerikanische Geschichte bewahrt, bereinigt oder durch Monumente, Denkmäler und Museen in Frage gestellt wird. Dazu lernen wir zunächst kulturelle Konzepte wie Erinnerung, Raum, Identität, Ethnizität und Nation kennen und wenden diese dann praktisch an. Zu den Themen, die in diesem Seminar behandelt werden, gehören u.a.: die traditionellen Orte amerikanischer Geschichte (z. B. das Liberty Bell Center in Philadelphia); Bauten, Museen und Denkmäler im öffentlichen Raum (z. B. die Mall in Washington, DC); Orte menschlicher Tragödien, Naturkatastrophen und Anschläge (z. B. das 9/11 Memorial in Manhattan). Mehr als siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird einer unserer Schwerpunkte die Erinnerung an diesen Krieg sein. Dazu werden wir der in den USA allgemein anerkannten Version dieses Krieges als Triumph der Demokratie widersprüchliche Geschichten und Erfahrungen gegenüberstellen (z. B. die Erlebnisse der Navajo-Code-Talker; die Erfolge der Tuskegee Airmen und die Erfahrungen japanisch-amerikanischer Soldaten und deren internierter Familienangehöriger).
Input der Lehrveranstaltungsleiterin / des Lehrveranstaltungsleiters, wöchentliche Pflichtlektüre bzw. -viewings, Studierendenreferate, Gruppendiskussionen.
Aktive Mitarbeit, Studierendenreferate, Kurzessays und/oder Proseminararbeit.
Soweit möglich bzw. vertretbar werden Kursmaterialien und ausgewählte Primär- und Sekundärwerke auf OLAT zur Verfügung gestellt.
BA Lehramt (457): positiv absolviertes Pflichtmodul 16
Studierenden des BA Lehramt (457) wird die vorherige Absolvierung der VU Introduction to American Cultures dringend empfohlen.