612021 VU Ausgewählte Bereiche der Polnischen Literatur: Mittendrin oder nur dabei? Europadiskurse in der polnischen Literatur des 19.-21. Jahrhunderts
Wintersemester 2020/2021 | Stand: 07.09.2020 | LV auf Merkliste setzenSie haben einen Überblick über ausgewählte Texte der polnischen Literatur vom 19. bis ins 21. Jahrhundert erhalten und kennen wichtige Eckdaten der polnischen (Kultur-)Geschichte. Darüber hinaus sind Sie in der Lage, Nationsbildungsmythen in (Mittel-)Europa kritisch zu hinterfragen und reflektieren die damit verbundenen kulturellen Verflechtungsprozesse.
Polen hat ein wechselvolles Verhältnis zu Europa: Im 16. Jahrhundert als königliche Republik Polen-Litauen eine europäische Großmacht, wird Polen im 18. Jahrhundert durch drei Teilungen Preußen, Russland und Österreich-Ungarn einverleibt und verschwindet von der Bildfläche. Erst 1918 ensteht wieder ein unabhängiger Staat, der 1939 durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs ein jähes Ende findet. Nach 1945 als Volksrepublik Polen unter dem Gängelband Moskaus, gelingt 1989 mit dem Runden Tisch eine friedliche Transition; 1999 tritt Polen der NATO bei, 2004 der Europäischen Union.
Das Verhältnis Polens zu Europa und damit verbunden das polnische Selbstbild wird maßgeblich auch über literarische Texte verhandelt. So propagiert der polnische Nationaldichter Adam Mickiewicz im 19. Jahrhundert die Idee von Polen als "Christus Europas", und der spätere Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz hat mit nationalistischen historischen Romanen über die europäischen Feinde Polens großen Erfolg. Zu Beginn des 20. Jahrhundert kreiert Bruno Schulz ein phantastisches Mitteleuropa, nach dem 2. Weltkrieg tragen vor allem Czesław Miłosz und Zbigniew Herbert zur literarischen Mitteleuropadebatte bei. Diese dissidentische Sichtweise wird kontrastiert durch die sozrealistische Perspektive auf das feindliche (West-)Europa. Im 21. Jahrhundert setzt Andrzej Stasiuk zusammen mit dem ukrainischen Autor Jurij Andruchovyč die literarische Mitteleuropa-Debatte fort, während die Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk ein Europa zwischen den Zeiten entwirft. Sehr (kapitalismus-)kritische Stimmen finden sich schließlich bei Dorota Masłowska und Sławomir Shuty.
Die Lektüre dieser und weiterer Texte soll dazu dienen, das Verhältnis zwischen Polen und Europa im Zeitverlauf nachzuvollziehen und den literarischen Beitrag zum Nationbuilding in Polen zu reflektieren.
Flipped Classroom: Gruppendiskussionen und moderierte Workshops, Referate der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Impulsvorträge durch den LV-Leiter
Referat, Hausarbeit
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Literaturliste zu den einzelnen Einheiten und Themen der Lehrveranstaltung.
Keine
Virtuelles Seminar; Headset (Kopfhörer und Mikro) und Webcam werden zur Teilnahme empfohlen
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
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Mi 14.10.2020
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Mi 21.10.2020
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Mi 28.10.2020
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Mi 04.11.2020
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Mi 11.11.2020
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Mi 18.11.2020
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Mi 25.11.2020
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Mi 02.12.2020
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Mi 09.12.2020
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Mi 16.12.2020
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Mi 13.01.2021
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Mi 20.01.2021
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Mi 27.01.2021
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