626814 VO Inklusion im Jugendalter
Sommersemester 2020 | Stand: 02.10.2020 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden
- verfügen über jugendsoziologische und entwicklungspsychologische Grundkenntnisse der Lebensphase Jugend, insbesondere hinsichtlich der Lern- und Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter
- kennen unterschiedliche theoretische Zugänge zur Beschreibung und Erklärung von sozialem Wandel die Lebensphase Jugend betreffend
- erhalten Einblick in aktuelle Befunde der Jugendforschung im deutschsprachigen Raum und lernen sie in Beziehung zu setzen zu aktuellen schulischen und pädagogischen Herausforderungen, die sich daraus im Zusammenhang mit Chancengerechtigkeit, Partizipation und Inklusion ergeben
- lernen lebensphasen- und lebenslagenspezifische Exklusionsrisiken kennen und erkennen die menschenrechtlich begründete Verantwortung, volle selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabebedingungen herzustellen und zu sichern
- lernen Möglichkeiten der Begleitung und Unterstützung von Jugendlichen in besonderen Problemlagen in der Schule als pädagogische Anforderung und Herausforderung kennen
- sind in der Lage, die vorherrschende Schulorganisation und –struktur und institutionalisierte schulische Handlungsformen bezogen auf den Umgang mit Heterogenität und Diversität zu erkennen, zu analysieren, zu reflektieren und dadurch Teilhabebarrieren entgegenzuwirken
- Studierende begreifen die Heterogenität aller schulischen AkteurInnen als Bedingung und Ressource für gelingende Lehr- und Lernprozesse
- sind in der Lage, ihre eigenen pädagogischen Vorstellungen sowie die praktische Didaktik in Bezug auf Barrierefreiheit zu reflektieren und somit zu Chancengerechtigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe für alle beizutragen
- lernen bestehende schulische Rahmenbedingungen und bildungspolitische Entwicklungen hinsichtlich ihrer Konsequenzen bezüglich Exklusion und Inklusion kritisch zu reflektieren
Die Vorlesung thematisiert die Lebensphase Jugend und deren Wandel aus entwicklungspsychologischer und jugendsoziologischer Perspektive. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Exklusionsrisiken und Inklusionsbedingungen vor dem Hintergrund eines intersektionalen Ansatzes gelegt. Zum einen geht es darum, auf empirischer Grundlage die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Aufwachsens und deren Veränderungen zu rekonstruieren. Zum anderen soll ein theoretisches und handlungspraktisches Handwerkszeug vermittelt werden, mit zunehmender Heterogenität und Diversität in Gesellschaft und Schule in einer Weise umzugehen, die das eigene pädagogische und didaktische Handeln der menschenrechtlich begründeten Orientierung einer gleichwürdigen und gleichberechtigten Teilhabe für alle verpflichtet sieht.
Vortrag und moderierte Diskussion, reflektierende Gruppenphasen
schriftliche Prüfung
- Jantzen, W. (2003): Erfolgreiches Lernen in einer Integrationsklasse in der Sek. I (Schulzentrum Helsinkistraße). Behinderte und nichtbehinderte Schülerinnen und Schüler lernen und entwickeln sich gemeinsam. Universität Bremen: Endbericht SBF-Projekt 140.
- Langner, A. (2009): Behindertwerden in der Identitätsarbeit: Jugendliche mit geistiger Behinderung – Fallrekonstruktionen. Wiesbaden: VS Verlag.
- Mack, W. (2007): Lernen im Lebenslauf – formale, non-formale und informelle Bildung: die mittlere Jugend (12 bis 16 Jahre). Düsseldorf: Enquetekommission „Chancen für Kinder“ des Landtags von NRW.
- Sauer, K.E. (2014): Inklusion aus jugendkultureller Perspektive: Wege der Kommunikation in Musikprojekten von Jugendlichen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Herbolzheim: Centaurus.
- Sliwka, A. (2018): Pädagogik der Jugendphase: Wie Jugendliche engagiert lernen. Weinheim, Basel: Beltz.
Die Vorlesung steht in enger Verbindung mit dem begleitenden Proseminar "Bildung und Erziehung von Jugendlichen in besonderen Problemlagen" (Leitung: Dr. Mirjam Hoffmann). Die Termine werden daher für BEIDE Lehrveranstaltungen angegeben.
- Fakultät für LehrerInnenbildung