626853 PR Forschung im Bereich formaler Bildung und Schulpraktikum IV Gruppe 1

Sommersemester 2020 | Stand: 30.11.2023 LV auf Merkliste setzen
626853
PR Forschung im Bereich formaler Bildung und Schulpraktikum IV Gruppe 1
PR 3
7,5
wöch.
jährlich
Englisch

Die Absolventinnen und Absolventen kennen aktuelle Forschungsbefunde, Entwicklungen und wissenschaftstheoretisch-paradigmatische Grundlagen in den Bereichen Schulentwicklung und Professional Community, Lernforschung, LehrerInnenbildung und Professionalisierung, Schulforschung sowie Leadership- und Schulentwicklungsforschung. Sie können Erkenntnisse aus diesen Bereichen forschungsbezogen in verschiedenen Schulsettings unter Berücksichtigung aktueller Literatur eigenständig planen, durchführen und evaluieren. Sie können diese theoriegeleitet analysieren, reflektieren, kritisch hinterfragen und konkret fallbezogene Handlungsoptionen für die Berufspraxis entwerfen und umsetzen – insbesondere Fragestellungen zum Themenspektrum der Diversität im Schul- und Bildungssystem (Gender, Inklusion, Heterogenität, Interkulturalität und Pluralität der Weltanschauungen). Die Absolventinnen und Absolventen reflektieren ihre Erfahrungen aus dem Feld Schule als Bildungsinstitution vor dem Hintergrund aktueller theoretischer Konzepte zur Professionalisierung pädagogischer Berufe. Sie nehmen sich selbst als professionell handelnde Pädagoginnen und Pädagogen wahr, die Mitglieder einer Professional Community pädagogischer Akteure sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen sind die Absolventinnen und Absolventen in der Lage, Lernprozesse in institutionalisierten Lernsituationen theoriegeleitet basierend auf den aktuellen Forschungsbefunden zu analysieren, planen, umzusetzen und kritisch zu evaluieren. Die Absolventinnen und Absolventen kennen wissenschaftstheoretische, bildungspolitische und bildungstheoretische Grundlagen und Innovationen im eigenen Bildungssystem und haben einen Überblick über internationale Perspektiven und Entwicklungen zu Fragen von Bildung, Schule und Unterricht.

Die Lehrveranstaltung besteht aus einem universitären Teil und einem (forschungs-)praktischen an einer Bildungsinstitution (Neue Mittelschule (NMS), Polytechnische Schule (PTS), Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS), Berufsbildende Mittlere und Höhere Schule (BMHS) ...). Die Schwerpunkte des universitären Teils der Lehrveranstaltung liegen auf einer wissenschaftstheoretischen und methodologischen Vertiefung der Bereiche Professions- und Bildungsforschung, Schul- und Unterrichtsforschung sowie Lehr- und Lernforschung anhand aktueller Forschungszugänge und Forschungsprojekte. Es werden unterschiedliche Forschungs-methoden vorgestellt und zentrale Methoden – quantitative und qualitative Zugänge gleichermaßen, mit Blick auf eigene Forschungstätigkeiten – vertieft. Darauf basierend unterstützt die Lehrveranstaltung die Konzeption, Planung und Durchführung eines eigenen Forschungsprojekts. Im Diskurs mit aktuellen bildungswissenschaftlichen Theorien und Forschungsergebnissen erfolgt weiterführende Theorieentwicklung. Der schulbezogene Teil beinhaltet die Konzeption, Planung und Durch-führung eines eigenständigen Projekts aus den Bereichen Professions- und Bildungsforschung, Schul- und Unterrichtsforschung oder Lehr und Lernforschung.

1. Professionalisierungsprozesse im Lehrberuf: Die Induktionsphase im Verbund LehrerInnenbildung West

Im Rahmen der Lehrveranstaltung haben Studierende die Möglichkeit sich zwischen zwei aktuellen Forschungsschwerpunkten zu entscheiden. Zum einen wird die Induktionsphase in Westösterreich erforscht und insbesondere der Frage nachgegangen, wie Schulen die Professionalisierungprozesse von Berufseinsteiger*innen unterstützen können. Die Daten werden mittels Interviews und/oder Fragebogen mit Berufseinsteiger*innen, Mentor*innen und Schulleiter*innen erhoben. Die Ergebnisse werden am Ende des Semesters in Form eines Workshop-Angebots für entsprechende Zielgruppen vorgestellt. Mit ihren Forschungsarbeiten tragen die Studierenden zu evidenz-orientierten Entwicklungsprozessen im Bildungssystem bei.

2. Neue Impuls für professionalisiertes Lehrer*innenhandeln

Das zweite Projekt befasst sich mit Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern. Mit den in Innsbruck entwickelten EPIK-Domänen (Paseka/Schratz/Schrittesser 2011) liegt ein theoretisches Modell zur Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern vor, welches als Grundlage für deren Entwicklung herangezogen werden kann. Ziel des Projekts ist es, die Domänen des EPIK-Modells (Professionsbewusstsein, Differenzfähigkeit, Reflexions- und Diskursfähigkeit, Kooperation und Kollegialität, Personal Mastery) weiterzuentwickeln. Der methodische Zugang erfolgt über Interviews und Unterrichtsbeobachtungen (Hospitationen). Die Ergebnisse werden mittels Vignetten und/oder Anekdoten für verschiedene Lehrkompetenzen ausgearbeitet. Es sollen daraus konkrete Impulse für Lernanlässe der Lehrer*innen an den beforschten Schulen vorgestellt werden. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt vor ausgewählten Interessierten.

Die LV wird teilweise auf Englisch abgehalten und Diskussionen und Aufgaben können sowohl in Deutsch als auch in Englisch stattfinden. Studierende mit besonderem Forschungsinteresse bezogen auf eines der beiden Themen können sich gerne anmelden: (a) Professionalisierungsprozesse im Lehrberuf und insbesondere die Induktionsphase im Verbund LehrerInnenbildung West; und (b) Lehrkompetenzen und professionalisiertes Lehrer*innenhandeln.