LFU:online

In der Lehrveranstaltung zur Wissenschaftstheorie – „anything goes“ – setzen wir uns intensiv mit einem von den vielen in den vergangenen Jahrzehnten ausgerufenen „turns“ in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften auseinander: dem „material turn“. Dabei stehen zunächst Fragen nach den epistemologischen Grundlagen des ersten „turns“, des „linguistic turns“ – von Doris Bachmann-Medick auch als „‘Mega‘-Turn“ bezeichnet – als Ouvertüre und Grundvoraussetzung für die „cultural turns“ im Vordergrund. Nur vor diesem Hintergrund lässt sich die Abkehr von einer vornehmlich zeichenhaft und sprachlich konstituierten Wirklichkeit hin zu einer verstärkten Hinwendung zu den Dingen, zu den Objekten, zur Materie und zur materiellen Kultur erklären und dieses interdisziplinäre Unternehmen als „material turn“ akzentuieren. Dafür lesen wir für den „material turn“ programmatische Texte, beispielsweise von Bruno Latour, Andreas Reckwitz oder Theodore Schatzki.

Nach diesem interdisziplinären und theoretischen Input wenden wir uns Beispielen aus der geschichtswissenschaftlichen Forschungspraxis zu und überprüfen auf Basis des erworbenen theoretischen Rüstzeugs verschiedene Zugänge zu den Dingen und zur Materialität: So zum Beispiel die bereits einem größeren Publikum bekannten „Geschichten in 100 Objekten“ ebenso wie „Objekt-Biographien“ oder sogenannte „Itinerare“, die den Weg der Dinge nachzeichnen.

Lektüre und Diskussion von geschichtstheoretischen Texten und empirischen Studien; Gruppenarbeit; Präsentationen

Regelmäßige und aktive Teilnahme; Gründliche und intensive Vorbereitung auf die Lektüre theortischer und geschichtswissenchaftlicher Texte zum "material turn"; Präsentationen von Forschungspositionen und Fallstudien

Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben

Onlineanmeldung erforderlich!

für 603 neu: positiv absolviertes PM 1; für SKZ 313 keine.

Die erfolgreiche Teilnahme an der Lehrveranstaltung setzt ein hohes Maß an wöchentlicher Lektüre voraus.