LFU:online

Neben der Lektüre europäisch-ethnologischer Studien aus dem Bereich der Stadtforschung werden wir uns mit aktuellen methodischen Texten vertraut machen, die uns als Anleitung zur Durchführung von Pilotstudien dienen werden. 

Im diesem Seminar werden wir uns ethnografisch dem faszinierenden Mikrokosmos der Stadt Innsbruck zuwenden – der Bogenmeile. Die Viadukt-Bögen, die sich über 1700 Meter entlang der Ingenieur-Etzel-Straße erstrecken, dürften wohl jedem Studierenden ein Begriff sein: Mit ihren zahlreiche Bars und Lokalen sind die Innsbrucker Bögen eine beliebte Ausgehmeile und werden meist mit Party, Spaß, Freizeit, Musik, Tanz und kulinarischen Genüssen assoziiert. Gleichwohl und demgegenüber stehen die Bögen in einem recht zweifelhaften Ruf und sorgen mit Schlagzeilen wie "Innsbrucker Bögen nach Bluttat", "Waffenverbotszone wird verlängert" oder "Videoüberwachung in Innsbrucker Bögen" immer wieder für Gesprächsstoff. Bereits auf den ersten Blick präsentieren sich die Bögen als ein Ort, an dem drastische Gegensätze widerspruchsfrei zu einer Einheit verschmelzen: Hier treffen die Bar Luzifer auf ein Gebetshaus, alteingesessene Tiroler Stüberl auf urbane Eventlokale, höhlenähnliche Rückzugsorte auf polizeiliche Videoüberwachung, Table-Dance auf Street-Dance, Gemütlichkeit auf Nervenkitzel, Spiel auf Ernst, über eine Porzellan-Manufaktur rollen tonnenschwere Züge hinweg, Obdachlose können im Bogenviadukt ihre Postanschrift angeben. Kurz: Gerade für den Europäischen Ethnologen gibt es auf der Bogenmeile viel zu entdecken und zu erforschen. Mit einem foto- und sinnlich-ethnografischen Ansatz werden sich Studierende in das Abenteuer "Bogenmeile" stürzen und Pilotstudien durchführen. 

Durchführung ethnografischer Pilotstudien, Vorbereitung einer Ausstellung  

Präsentation und Verschriftlichung der Ergebnisse 

Wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Das Seminar ist die Fortführung des Seminars "Die Bogenmeile: 1700 Meter Innsbruck" aus dem SoSe 2020.