LFU:online

Die Studierenden werden aktuelle Forschungstendenzen im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung fachhistorisch einordnen. Ausgehend von der Lektüre theoretischer und methodischer Abhandlungen sowie empirischer Fallstudien zum Thema sind die Studierenden in der Lage, Fragestellungen zu entwickeln und geeignete Methoden auszuwählen, um sie auf konkrete Praxisfelder zu übertragen.

Die Grenzen zwischen Mensch und Tier sind beweglich und dynamisch. Je nach Kontext verschwimmen und verschwinden sie in eigentümlicher Weise, etwa in symbiotischen Beziehungen zu Haustieren, in überlieferten Vorstellungen von Misch- und Fabelwesen oder bei der Inkorporierung tierischer Produkte. Gleichzeitig können die Grenzen bewusst gezogen, markiert und inszeniert werden, wovon die massenhafte Fleischproduktion, die räumliche Trennung von menschlichen Behausungen und Viehstallungen oder Schlachthöfen, das Ritual des Stierkampfes oder der Umgang mit weniger beliebten Tieren wie Spinnen, Ratten oder pathogenen Bakterien zeugen.

Nicht nur werden wir uns im Rahmen des Seminars mit diversen Fallbeispielen beschäftigen, sondern auch jene theoretischen und methodischen Ansätze diskutieren, die zur Dekonstruktion der Grenzen zwischen Mensch und Tier sowie zur Aufgabe anthropo- und ethnozentrischer Sichtweisen auf Tiere auffordern (Human Animal Studies, Multispecies Ethnography, Posthumanismus). Hinterfragt und an empirischen Beispielen erprobt werden dabei die Möglichkeiten und methodischen Grenzen der Erforschbarkeit von Mensch-Tier-Relationen aus europäisch-ethnologischer Perspektive.

Lektürearbeit, Moderation, Durchführung von Pilotstudien

Präsentation der Ergebnisse, Seminararbeit

Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.