LFU:online

Aufbauend auf Grundkenntnissen Science and Technology Studies und der materiellen Kultur erlernen die Studierenden das kulturanthropologische Argumentieren in Kontexten von Pflegepraktiken und deren materieller Bedingtheit. Sie sind in der Lage, eigenständige Fragestellungen und Forschungsthemen in diesen Feldern zu formulieren und zu bearbeiten. 

Praktiken der Für_Sorge (das heißt: Praktiken, die sich dem Leben, Überleben und Wohlbefinden eines/r Anderen annehmen) weisen auf eine grundsätzliche Prekarität (menschlicher) Existenz, auf eine unhintergehbare Abhängigkeit des Lebens von Anderen, und dabei von Infrastrukturen und soziomateriellen Arrangements. Leben und Überleben ist beDINGT.

Das Seminar widmet sich diesem wechselseitigen Verhältnis von Dingen und Für_Sorge und fragt danach, wer sich wie um Dinge sorgt und wie sich Dinge um uns sorgen. Wie können Dinge Sorge tragen und wer trägt die dabei die Verantwortung? Dabei stehen im Zentrum der Betrachtungen u.a. medizintechnische Apparaturen (wie künstliche Beatmung), Technologien des Self-Tracking aber ebenso kuratorische und konservatorische Praktiken der Pflege von Dingen. 

Eines der Haupterkenntnisziele des Seminars ist die Frage, wie sich wechselseitige Abhängigkeit von Mensch und Dingen erforschen lässt. Neben praxisanalytischen Verfahren, wird dabei insbesondere das methodische Repertorie der der science and technology studies und der Akteur-Netzwerk-Theorie eine zentrale Rolle einnehmen. 

regelmäßige Teilnahme; vorbereitende Seminarlektüre; eigenständige Themenfindung, -bearbeitung und -präsentation; Verschriftlichung dieses Themas in Form einer Hausarbeit (15 Seiten, Standartformatierung)

Annemarie Mol (2008): The Logic of Care: Health and the Problem of Patient Choice. London.