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Die Studierenden lernen Klein- und Großgruppenarbeit kennen. Ausgehend von den organisations- und sozialpsychologischen Arbeiten Marie Jahodas werden die Studierenden mit Erhebungs- und Auswertungsmethoden der qualitativen Organisations- und Sozialforschung bekannt gemacht.

Die 1907 in Wien geborene Organisations- und Sozialpsychologin Marie Jahoda ist eine der Begründerinnen empirischer Forschung in der Organisations- und Sozialpsychologie. In ihren Arbeiten hat sie sich mit klassischen Themen der Organisations- und Sozialpsychologie beschäftigt, dazu gehören: Arbeit und Arbeitslosigkeit, Vorurteile, Gruppenkonflikte, Antisemitismus und Rassismus, Totalitarismus, Konformität und Autorität. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die interdisziplinäre Erforschung von sozialen Beziehungen und der Entwurf einer „Nichtreduktionistischen Sozialpsychologie“. Für ihre wissenschaftliche Forschung wurde sie an der Universität Bremen, an der Universität Linz und der Universität Wien mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. An der Universität Bochum wurde zu ihren Ehren ein Lehrstuhl zur Frauenförderung eingerichtet. Marie Jahoda hat sich in den Bereichen Politik und Kultur engagiert und sich für Demokratie und Freiheit eingesetzt. In dem Seminar „Spezielle Themen der angewandten Psychologie“ beschäftigen wir uns mit ihrer wissenschaftlichen Forschung und seiner Weiterentwicklung in der Organisations- und Sozialpsychologie.

Die Studierenden werden in zwei Gruppen (A und B) aufgeteilt. Jede Gruppe hat fünf Blocklehrveranstaltungen. Die Themen lauten:

1. Einführung in die Organisations- und Sozialpsychologie – Die wissenschaftliche Forschung von Marie Jahoda (Leben und Werk)

2. Bereiche empirischer Organisations- und Sozialforschung – Ausgewählte Studien

                a. Betriebliche Lebenswelt

                b. Autorität und Konformität

                c. Vorurteile und Gruppenkonflikte

                d. Arbeit und Arbeitslosigkeit

3. Forschungsmethoden der qualitativen Organisations- und Sozialforschung – Erhebungsmethoden

4. Forschungsmethoden der qualitativen Organisations- und Sozialforschung – Auswertungsmethoden

5. Soziale Vorurteile in Politik und Kultur

Jedes Blockseminar gliedert sich in drei Teile:

1. Einführung in das jeweilige Themengebiet ausgehend von den Arbeiten von Marie Jahoda.

2. Vertiefende Theoriebeiträge durch die Studierenden in Gruppenarbeit.

3. Einüben von Methoden qualitativer Organisations- und Sozialpsychologie.

Für ihren Beitrag in Gruppenarbeit zum Seminar werden die Studierenden von der Lehrenden in Einzelgruppensupervision und – beratung Online betreut.

Bewertet werden die Gruppenarbeiten der Studierenden und ihre schriftlichen Ausarbeitungen.

Allport, G. W. (1954): „Die Natur des Vorurteils“. Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Erich Fromm (1968a): „Die Revolution der Hoffnung“. GA Bd. IV

Jahoda, M. (1933): „Die Arbeitslosen von Marienthal“. Suhrkamp Verlag.

Jahoda, M. (1977): „Freud und das Dilemma der Psychologie“. Fischer Verlag.

Jahoda, M. (1979): „Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern“. Rowohlt Verlag.

Jahoda, M. (1995): „Sozialpsychologie der Politik und Kultur“. Nausner & Nausner Verlag.

Böhle, F.; Senghaas-Knobloch, E. (Hrsg.) (2019): „Andere Sichtweisen auf Subjektivität. Impulse für kritische Arbeitsforschung“. Springer VS

Volmerg, B.; Senghaas-Knobloch, E.; Leithäuser, T. (1986): „Betriebliche Lebenswelt. Eine Sozialpsychologie industrieller Arbeitsverhältnisse“. Westdeutscher Verlag.

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