LFU:online

Im Rahmen dieses Seminars erwerben die Studierenden (i) Wissen über spezifische Lernstörungen im Erwachsenenalter mit Fokus auf Dyslexie (persistierende schriftsprachliche Schwierigkeiten) und Dyskalkulie (persistierende Schwierigkeiten beim Rechnen) und bekommen einen Einblick in die (ii) neurokognitiven Charakteristika der beiden Störungsbilder, sowie (iii) die Implikationen für Diagnose und Intervention von Dyslexie und Dyskalkulie bei Erwachsenen.

Dyslexie und Dyskalkulie sind als entwicklungsneurologische Störungen definiert, die häufig ins Erwachsenenalter persistieren. Während jedoch Dyslexie und Dyskalkulie im Kindesalter seit Jahrzehnten stark beforscht werden, ist das wissenschaftliche Interesse an Dyslexie und Dyskalkulie im Erwachsenenalter noch sehr jung und die entsprechende Befundlage spärlich. Dies mag zum Teil daran liegen, dass es kaum standardisierte Testverfahren zur Diagnosestellung von spezifischen Lernstörungen bei Erwachsenen gibt. Die Ergebnisse der bisherigen Studien zeigen, dass Lernstörungen auch im Erwachsenenalter durch spezifische behaviorale und neurofunktionelle Korrelate charakterisiert sind. Zudem sind Lernstörungen bei Erwachsenen häufig mit psychiatrischen Komorbiditäten assoziiert, die sowohl bei der Diagnosestellung als auch bei der Interventionsplanung berücksichtigt werden müssen. Im Rahmen dieses Seminars sollen - ausgehend von der aktuellen Literatur zu spezifischen Lernstörungen bei Erwachsenen - relevante konzeptuelle und praktische Aspekte dieser Störungsbilder diskutiert werden. 

Die Studierenden sollen unter Supervision und Moderation der LV-Leiterin aktuelle und relevante Literaturstellen erarbeiten (d.h. kritisch lesen lernen) und im Plenum kritisch reflektieren. Die Lehrmethoden beinhalten Gruppenarbeiten, Kurzvorträge (mündliche Präsentationen), schriftliche Notizen und Diskussionen im Plenum.

Beurteilungsgrundlage sind mündliche und schriftliche Beiträge der Studierenden.

Wird in der LV bekannt gegeben.