LFU:online

Die Studierenden lernen die Geschichte, Entwicklung und Charakteristika des österreichischen Bildungssystems und deren Auswirkung auf den Zugang zum Hochschulstudium kennen. Wesentlicher Aspekt dabei ist, zu erkennen, inwiefern Bildung zwischen ökonomischer Zweckmäßigkeit und emanzipatorischen Ansprüchen changiert und insofern auch politisch umkämpft ist. Das zeigt sich in den verschiedenen Bildungskonzepten der politischen Parteien bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert aber auch in der – in den historischen Phasen je unterschiedlichen – Bedeutung der katholischen Kirche in der Bildungspolitik als auch in der Praxis des Schulalltages.

Vor diesem Hintergrund werden Ausschlussmechanismen des österreichischen Bildungssystems diskutiert, die in Hinblick auf Geschlecht, Klasse und Ethnizität wirksam werden, welche Rolle sie heute spielen und welche Ansätze zu ihrer Überwindung von verschiedenen AkteurInnenen (politischen Parteien, LehrerInnenvertretungen, Gewerkschaften etc.) vertreten werden.

Die LV setzt sich mit der sozialen Selektivität des österreichischen Bildungssystems und dem Zugang zum Hochschulstudium auseinander. Neben der historischen Entwicklung des Bildungssystems sollen Charakteristika und Problematiken vor allem in Hinblick auf die Durchlässigkeit für Kinder aus Nicht-AkademikerInnen-Haushalten, analysiert werden. Dabei werden verschiedene Strkturkategorien analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt (Intersektionalität). Auch wenn es zentral um den Zugang zum Universitäts-/Hochschulstudium geht, spielen dabei auch die vorgelagerten Bildungsstufen eine Rolle und werden in die Auseinandersetzung miteinbezogen.