800902 SE Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft

Wintersemester 2020/2021 | Stand: 08.10.2020 LV auf Merkliste setzen
800902
SE Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft
SE 2
2,5
Block
jährlich
Deutsch

Die Studierenden lernen die Ansätze der kritischen Geschlechterforschung und deren Relevanz für die Wissenschaften unter der Perspektive der feministischen Wissenschaftskritik kennen. Dabei wird sowohl auf den formalen historischen Ausschluss von Frauen als auch auf informelle Ausschlüsse aufgrund androzentrischer Kulturen und Strukturen eingegangen. Wissenschaft bzw. der Wissenschaftsbetrieb wird in diesem Sinn als soziales System vorgestellt, in dem sich gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse widerspiegeln. Sie verstehen die substantielle Bedeutung der Interdisziplinarität für die Geschlechterforschung und können die Kategorie Geschlecht mit anderen gesellschaftlichen Strukturen in Verbindung bringen. Die Teilnehmenden können den Wissenschaftsbetrieb und die Universität als soziale Unternehmung beschreiben und ihre soziale und damit geschlechtsspezifische (geschlechterhierarchische) Dimension kritisch interpretieren. Sie lernen genderspezifische Grundlagen und Methoden von Forschungsantragsstellung in den Wissenschaften kennen. 

Die Lehrveranstaltung wird mit den Studierenden zwei Bereiche erschließen, die die Dimensionen von „Geschlechterverhältnissen in der Wissenschaft“ deutlich machen.

(1) Die Vermittlung der unterschiedlichen Theorien und Methoden der Kritischen Frauen- und Geschlechterforschung in ihren jeweiligen historischen Entstehungskontexten (zentrale Fragestellungen, enge Verbindung Theorie – Praxis, Besonderheiten und Ungleichzeitigkeit in den verschiedenen Wissenschaftsfeldern, Interdisziplinarität, Verknüpfung von „Geschlecht“ mit anderen sozialen Kategorien).

(2) Bezug zur Praxis: hier geht es einerseits rechtliche Rahmenbedingungen und andererseits um die Vermittlung genderspezifischer Grundlagen und Methoden wissenschaftlicher Forschungsantragserstellung. Hier befassen sich die Studierenden einerseits mit Maßnahmen der Gleichstellung sowie deren rechtlicher Verankerung und historischer Entwicklung in der EU und in Ö. Andererseits, ausgehend von den eigenen Fachbereichen und wissenschaftlichen Disziplin durch die teilnehmenden Studierenden, geht es um die Erarbeitung genderspezifischer Methoden, die sowohl in Projekten wie auch Forschungsanträgen zur Anwendung kommen können.   

Einführung und Überblick über die Thematik durch die Lehrveranstaltungsleitung; Erarbeitung spezifischer Fragestellungen durch die Studierenden, Gruppenarbeiten, Diskussionen.

Regelmäßige aktive Teilnahme und fachlich konstruktive Beteiligung an Diskussionen, Bildanalyse, Textlektüre, Bearbeitung kleiner Rechercheaufträge, Lerntagebuch.

Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben - siehe OLAT.

keine.

wird bekannt gegeben