848155 EP Entwurfsstudio 1
Wintersemester 2020/2021 | Stand: 21.09.2022 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden können architektonische Konzepte selbstständig formulieren und umsetzen. Sie können ihre Entwürfe überzeugend kommunizieren, detailliert darstellen und innerhalb des jeweiligen theoretischen oder gestalterischen Kontexts positionieren.
Bearbeitung eines individuellen komplexen Entwurfsprojektes, Reflexion der spezifischen fachlichen Inhalte und Methoden sowie ihrer Anwendung im Entwurf durch intensive Betreuung der Studierenden und Wissenstransfer in Kleingruppen.
Thema
„Super High-Res Assembly II - An Efflorescence of Fine Arts in postdigital Architectures“ wird sich thematisch auf die exzessive postdigitale Sanierung eines urbanen Bestandskörpers (Trägers) konzentrieren. Das Thema reagiert nicht nur auf ein akutes gestalterisches Ungleichgewicht in der gegenwärtigen Baukultur, sondern wird einen konkreten Vorschlag für ein postdigitales Bekleidungsprinzip erarbeiten. Beziehen kann sich die Bekleidung auf die Fassade oder auch auf andere Bestandsstrukturen. Die disziplinären Grenzen der Architektur auszuweiten, hin zum Gesamtkunstwerk alla Barock und somit zu den fine-arts (arti del disegno) ist Ziel und Experimentierfeld des Prozesses.
So wie die Frühmoderne und ihre Vorreiter auf den „Karneval der Stile“ des Eklektizismus reagierten, muss in der postdigitalen Gegenwart auf die Nachwehen von Funktionalismus, Neuer Sachlichkeit aber auch symbolisch-digitaler Fluidity (white-wash-sponges) reagiert werden. Aus Loos‘ Hoffnung „Bald werden die straßen der städte wie weiße mauern glänzen. Wie Zion, die heilige stadt, die hauptstadt des himmels ...“ und den Qualitäten der Schlichtheit, Klarheit und Besonderheit wurde die Tristesse der weißen Wärmedämmverbund-Diktatur. Es gilt also in Reaktion auf diese Realität, das Gleichgewicht zwischen opulenter Bekleidung und schlichter Nacktheit wiederherzustellen.
Postdigitale Mentalität vereint physische Realität mit der digitalen Phantasie. Der digitale Formimperativ weicht digitaler Responsivität, dabei handelt es sich nicht nur um etablierte Prozesse des „Stoffwechsels“ von Digitalität zur Physis oder vice versa, sondern auch um „Das Prinzip der Bekleidung“ . Dies ist die Chance zur prozessualen (partiell virtuellen) Sanierung der nackten Trägerstrukturen, der urbanen Exoskelette. Die Aufgabe der digital crafts(wo)men, die Autoritäten der Architekturavangarde der Gegenwart, ist es aus dem vollen Spektrum der Gestaltung zu schöpfen und die Dichotomisierung der Künste zu überwinden. Digital crafts(wo)men sind MalerInnen, BildhauerInnen und ArchitektInnen.
Ziele
Ziel des Entwurfsprojekts ist es einem selbstgewählten Beispiel eines zierlosen Gebäudes durch die Efflorescence of Fine Arts in ein materiell-immaterielles Spektakel zu verwandeln. Diese Sanierung soll nicht nur tektonisch, sondern auch skulptural und malerisch aufgeladen werden.
Die Studierenden suchen sich ein Gegenwartsgebäude aus, im Idealfall eine schöne Bausünde, welches sie respektvoll postdigital Sanieren möchten. Durch Evaluierung der eignen Arbeit, ihres Œuvres, werden die Studierenden ihre partikulare Expertise entdecken, welche als Arbeitstechnik vertieft und hypertrophiert wird. Diese Fähigkeiten ermöglichen die disziplinären Grenzen zu überschreiten, unabhängig von der Art der Expertise, ob Tool EntwicklerIn, Rhino-Houdini-Blender-Nerd, PhotoshopperIn, GamerIn oder BleistiftpoetIn.
Der Entwurf soll organisatorisch und auch funktional einfach strukturiert sein, um der Komplexität der Gesamtaufgabe genug Studien-Kapazität zu zugestehen. Der Entwurf wird sich kumulativ aufbauend strukturieren, d.h. dass eine prinzipielle Entwicklung vom Groben ins Feine bis zum Kleinsten angestrebt wird. Besonders die spezifische Auswahl einer Zeichnung, einer Simulation, einer Darstellung als Medium einer exzessiven Sprache wird zur Entwicklung dienen. Hier wird der sukzessive Maßstabssprung eine der wichtigen Strategien sein. Ein erfolgreicher Prozess wird somit ab dem ersten Treffen zu abgeschlossenen Teilergebnissen für den Entwurf führen. Ein „finaler“ Entwurf, also eine Variation vieler Versuche, soll vermieden werden.
Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen.
Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.
hier angeführt:
Loos, Adolf/Glück, Franz: Sämtliche Schriften. Hrsg. v. Franz Glück. 2 Bde, Wien, München: Herold (1962).
Semper, Gottfried: Der Stil der technischen und tektonischen Künste, oder praktische Aesthetik. Bd. 1. Erster Band - Textile Kunst (= Band 1), Frankf. am Main: Verlag für Kunst und Wissenschaft 1860.
Sullivan, Louis H.: A System of Architectural Ornament According with a Philosophy of Man's Powers, New York: Press of the American institute of architects 1924.
Informationen zur Anmeldung zu den Entwurfsstudio Lehrveranstaltungen finden Sie unter: https://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/studium.html/
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 14.10.2020
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 21.10.2020
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 28.10.2020
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Mi 04.11.2020
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Mi 11.11.2020
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Mi 18.11.2020
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Mi 25.11.2020
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 02.12.2020
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 09.12.2020
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Mi 16.12.2020
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 13.01.2021
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West | ||
Mi 20.01.2021
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Mi 27.01.2021
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09.00 - 13.00 | SR HB West SR HB West |