LFU:online

Die Studierenden verfügen über ein kritisches Wissen hinsichtlich der gesellschaftlich wirksamen Differenzverhältnisse, der verschiedenen Diskriminierungsformen und ihrer sozialstrukturellen Gliederung. Sie sind in der Lage, unter Verwendung von Schlüsselkategorien gesellschaftliche Problemlagen zu analysieren.

Der aus der Genderforschung stammende Ansatz der Intersektionalität will soziale Ungleichheit problematisieren und analysieren. Neben der Analysekategorie Geschlecht bzw. Gender werden hier weitere Kategorien sozialer Ungleichheit und Diskriminierung wie z.B. ethnische oder soziale Herkunft, Sexualität oder Behinderung (gender, race, class, sexuality, dis-/ability) in den Blick genommen. Der Fokus liegt dabei auf möglichen Wechselwirkungen der verschiedenen Strukturkategorien im Hinblick auf Benachteiligung, Diskriminierung, Macht und Herrschaft.

In diesem Seminar befassen wir uns mit feministisch-intersektionalen Perspektiven auf Elternschaft, einem Thema, das in feministischen Debatten lange Zeit kaum behandelt wurde. In allen Gesellschaften wurden Elternschaft und Verwandtschaft institutionalisiert, um die Verantwortung der Älteren für die Jüngeren zu organisieren. Die Institutionalisierung von Elternschaft dient dem öffentlichen Interesse, da sie für die Sicherstellung der Generationenfolge in Gesellschaften notwendig ist. Elternschaft ist, entgegen der modernen gesellschaftspolitischen Grenzziehung zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, eine öffentliche Angelegenheit, die dem privaten Lebensraum zugewiesen ist und mit einer geschlechtertypisierenden Teilung gesellschaftlich notwendiger Arbeit einhergeht.

Teil der Lehrveranstaltung ist die Teilnahme an den Innsbrucker Gender Lectures (Universität Innsbruck, 19.3., 16.4. und 21.5.2024) und an der Tagung Machttabu und Elternschaft in Wissenschaft, Institutionen und Privatem (Universität Innsbruck, 23./24. Mai 2024). Bitte berücksichtigen Sie bei der Anmeldung, dass Sie zu diesen Terminen Zeit haben (Die Anzahl der Seminartermine wird gemäß dem Umfang der Tagung angepasst, um dem üblichen Gesamtumfang eines Seminares zu entsprechen).

Lektüre und Diskussion von Texten, Impulsreferate durch die Seminarteilnehmer:innen, Besuch der Innsbrucker Gender Lectures und der Tagung Machttabu und Elternschaft in Wissenschaft, Institutionen und Privatem

Aktive Teilnahme im Seminar, vor- und nachbereitende Lektüre, Tagungsteilnahme, Essay bzw. Seminararbeit.

Alle Beiträge im Seminar und Prüfungsleistungen sind auf Englisch und Deutsch möglich.

Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Yashodhara Haller Lisa, Schlender Alicia (Hrsg.) (2021): Handbuch feministische Perspektiven auf Elternschaft. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich
Schondelmayer, Anne-Christin et al. (2020): Familie und Normalität : Diskurse, Praxen und Aushandlungsprozesse. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich
Schlüsseltexte der Intersektionalitätsforschung sind verfügbar unter http://portal-intersektionalitaet.de/startseite/

keine.

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Koordination des Masterstudiums Gender, Kultur und Sozialer Wandel unter gender-studies@uibk.ac.at