645211 SE mit Bachelorarbeit Österreichische Geschichte: Der lange Atem von Nationalismen in den Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie
Wintersemester 2020/2021 | Stand: 09.12.2020 | LV auf Merkliste setzenFähigkeit zum Erfassen und Diskutieren von Forschungsproblemen im Kontext der Themen Nationalismus und Erinnerungskultur, vertiefte Fertigkeiten beim Verfassen von längeren historischen Arbeiten (im Formulieren, Begründen und Verteidigen von Argumenten) anhand eines ausgewählten Themas zur Geschichte von Nationalismen im Kontext der Österreichischen Geschichte sowie interaktive Präsentation des neu erworbenen Wissensstandes.
Aktuelle Zeitungen berichten täglich von Abgrenzungen verschiedener Länder, vom Beharren auf eigenstaatlicher Vorgehensweise - häufig argumentiert mit Besonderheiten des eigenen Landes/der eigenen Bevölkerung, einhergehend mit patriotischer Selbststilisierung und zugleich Abwertung von dem, was als fremd und nicht zugehörig bezeichnet wird. Dabei spielt die Argumentation mit Geschichte eine große Rolle. Dort lassen sich immer noch mythische Ereignisse sowie vor allem aber traumatische, noch nicht verarbeitete Geschehnisse finden und ideologisch nutzen. Darin wird deutlich, welch große Rolle nationalistische Denkweisen, die im 19. Jahrhundert zu großer Popularität aufgestiegen sind, heute immer noch spielen.
Die Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie bieten sich für eine vergleichende Analyse solcher langlebigen Nationalismen ganz besonders an. Schon vor der Teilung 1918 hatten die Sprachgruppen in unterschiedlicher Weise mit Bezug auf ihre Gründungsmythen in Abgrenzung zueinander das nationalistische Denken gefördert, wobei zu fragen bleibt, von welchen Bevölkerungsgruppen das insbesondere vertreten wurde. Nach 1918 machten die Staaten eine teils vergleichbare, teils aber sehr unterschiedliche Geschichte durch - wenn man an den Zweiten Weltkrieg, an die verschiedenen Bundesländer Österreichs, an die sogenannten Ostblockstaaten, deren Weg nach 1989 und an die Jugoslawienkriege denkt.
Nach einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Nationalismus beginnen wir mit aktuellen Zeitungsberichten und verfolgen die gefundenen historischen Argumentationslinien, unter anderem im Kontext von Erinnerungskultur, in die Geschichte zurück.
Das Seminar unterstützt und begleitet die Bachelorarbeit arbeitstechnisch und inhaltlich. Input der LV-Leiterin, Lektüre und Diskussion von wissenschaftlichen Aufsätzen, mündliche, interaktive Präsentationen.
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung: regelmäßige Anwesenheit, Übungen, Mitarbeit bei Diskussionen und interaktiven Präsentationen, Verfassen und Besprechen eines schriftlichen Konzepts und einer Bachelorarbeit (ca. 30 Seiten).
Grundlegende Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben. Darüberhinaus ist Literaturrecherche Teil der zu leistenden Aufgaben.
Ein positiv absolviertes Modul der Wahlmodule 7 bis 12. Der entsprechende Nachweis sollte bis Ende Oktober 2020 erbracht werden.
Für Studierende des Curriculum BA Geschichte (2009) gilt ein reduzierter Workload.
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 5 - Geschlechtergleichstellung: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern