930004 Lektüreseminar politikwissenschaftliche Geschlechterforschung
Sommersemester 2020 | Stand: 05.03.2020 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden verfügen über ein fundiertes Wissen über die wichtigsten Strömungen der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung und können die Kategorie Geschlecht/Gender in Interdependenz mit anderen Kategorien - wie Ethnizität, Klasse, Sexualität - unter Berücksichtigung ihrer historischen Gewachsenheit sowie ihrem Veränderungspotential analysieren. Die Studierenden sind fähig, sowohl politische Theorien unterschiedlicher Reichweite als auch empirische Forschung in Hinblick auf deren explizite und implizite Geschlechternormen kritisch zu hinterfragen. Sie können politische Strategien der Geschlechterpolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene differenziert und eigenständig beurteilen.
Im Seminar werden wir uns auf der Basis feministischer, queerer, postkolonialer und gouvernementalitätstheoretischer Grundlagentexte aus der sozial- und politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung mit dem Verhältnis von Staat/lichkeit, Geschlecht und Sexualität in beschäftigen: Zum einen werden wir uns erarbeiten, was es genau damit auf sich hat, wenn feministische und queere Theoretiker*innen von einem "vergeschlechtlichten" oder "heteronormativen Staat" oder dem "Staat als Männer*bund" sprechen. In welcher Weise ist der (westliche) Nationalstaat vergeschlechtlicht? Wie sind Sex/ualität(en) mit politischen Macht- und Herrschaftsverhältnissen verwoben? Welche Rolle spiel(t)en Geschlecht und Sexualität für die Konstituierung politischer Mitgliedschaft und Teilhabe? Wie kann Geschlecht bzw. eine heteronormative Geschlechterdifferenz als konstitutives Strukturmerkmal "des Politischen" verstanden und analysiert werden? Welche Rolle spiel(t)en Geschlecht und Sexualität aber auch für rassistische und antisemitische Politiken? Welche Konzepte und Ansätze wurden hierzu jeweils entwickelt?
Umgekehrt werden wir uns - auch aus einer historischen Perspektive - mit unterschiedlichen staatlichen Praktiken beschäftigen, durch welche geschlechtsspezifische und heteronormative Gewalt- und Ungleichheitsverhältnisse eingesetzt, befördert und/oder legitimiert wurden oder werden: Wie wird Geschlecht und Sexualität bzw. die Annahme eines "natürlichen" oder "wahren Geschlechts" oder "sexuellen Identität" durch staatliche Politiken hergestellt? Was bedeutet es, wenn Theoretiker*innen in diesem Kontext von "sexuellen Politiken" sprechen? In diesem Zusammenhang werden wir folglich anhand zentraler politik- und sozialwissenschaftlicher Schlüsseltexte "das Politische" von Sex/ualität und bestimmten Geschlechterannahmen herausarbeiten und analysieren, wie Bereiche des vermeintlich "Intimen", und somit auch "der Körper" und "das Begehren" selbst staatlich reguliert werden. Damit rücken auch aktuelle politikwissenschaftliche Analysen in Bezug auf Inter* oder Trans* in das Blickfeld.
Gemeinsame Textlektüre und Textdiskussion, Vertiefung durch Präsentationen und Gruppenarbeiten
Mündliche Präsentation mit Ausarbeitung
Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
keine.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Koordination des Masterstudiums Gender, Kultur und Sozialer Wandel unter gender-studies@uibk.ac.at
Gruppe 0
|
||||
---|---|---|---|---|
Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Fr 06.03.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 20.03.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 03.04.2020
|
09.00 - 12.30 | SR VII (Theologie) SR VII (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 24.04.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 15.05.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 29.05.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei | |
Fr 26.06.2020
|
09.00 - 12.30 | SR I (Theologie) SR I (Theologie) | Barrierefrei |